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Köln News

Obdachloser mutiert zum Berserker

Köln- Es gibt Dinge welche die Welt nicht braucht. Zum Beispiel solche, wenn ein Schaden angerichtet wird, den der Schädiger dann noch nicht einmal begleichen kann. So berichtet die Polizei Köln von einem Fall, in dem gestern ein Obdachloser in Köln Deutz randalierte.

Eine Zeugin beschrieb den Mann (47) kurz vor seiner Festnahme als "Typ Albert Einstein - wirr zerzauste, graue Haare". Und ein gewisser Hang zur Egozentrik darf dem solchermaßen Beschriebenen angesichts seines Auftretens am Donnerstagmorgen (13. März) in Köln-Deutz sicher auch attestiert werden. Im allerweitesten Sinne hatte sein unbeherschtes Handeln auch mit "Materie" zu tun - nämlich mit kaputter -, wie von ihm zerdepperten Autoscheiben und Außenspiegeln. Auch das legendäre Superhirn Einstein neigte dem Vernehmen nach zum Jähzorn. Womit sich die Parallelen zu dem genialen Physiker allerdings auch erschöpft haben dürften.


Gegen 6.40 Uhr hatte ein Lkw-Fahrer (54) im Zulieferverkehr seinen Transporter an der Deutzer Freiheit / Ecke Theodor-Babilon-Straße abgestellt. Nachdem der 54-Jährige sich zum Entladen hinter sein Fahrzeug begeben hatte, vernahm er plötzlich einen lauten Knall von der Frontseite. "Die Windschutzscheibe war zersplittert. Rundherum lagen Scherben einer grünen Bierflasche", gab der Zeuge gegenüber den hinzugerufenen Polizisten zu Protokoll. Und weiter: "Gleichzeitig lief ein ungepflegt erscheinender Verdächtiger in Richtung Mindener Straße und trat dabei fortwährend gegen geparkte Autos." An einem Ford und einem Audi fanden die Beamten nicht unerhebliche Beschädigungen vor.


Angesichts eines sich ihm kurz darauf an der Mindener Straße nähernden Streifenwagens versuchte der beschriebene Randalierer, Reißaus zu nehmen. Nach kurzem Sprint wurde der 47-Jährige jedoch gefasst und zur Vernehmung beim Kriminalkommissariat 55 gefahren. Recht eigenwillig äußerte der Wohnsitzlose sich dort zu seiner Motivlage: "Ich habe mich über einige Passanten aufgeregt, die mich ignoriert hatten. Der Flaschenwurf auf den Lkw war quasi eine Art Schadensbegrenzung - ich hätte mit der Flasche ja auch die Leute attackieren können..." Möglichkeiten, sich anderweitig - und vor allem weniger gemeinschädlich - abzureagieren, sehe er für seine Person nicht. Bereits in 2013 ist der Festgenommene mehrfach mit gleichgelagerten "Ausrastern" polizeilich auffällig geworden.
Das KK 55 beabsichtigt, den Festgenommenen einem Haftrichter vorzuführen. (Ots)

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